Podcast selber machen: schneiden & mischen.

Die Aufbereitung, also das Schneiden und Mischen, von Tondateien am Computer (zur späteren Verwendung als Podcast, zum Beispiel) ist ein durchaus spannendes Thema.
Es ist ein kreativer Vorgang mit hohem Spaßfaktor und für alle geeignet, die etwas mit ‚Neuen‘ Medien machen wollen.
Bis Mitte der 90er waren Bandmaschinen und Mischpult für den Audioschnitt unverzichtbar, heute geht das auch ohne solche Hardware und ist damit entsprechend billiger.
Wer selbst einen Beitrag schneiden und mischen möchte benötigt lediglich einen Computer mit Soundkarte.
Ersteren gibt es in der Regel kaum noch ohne das Zweite. Wer hohe Qualitätsansprüche stellt, muss mit Aufpreisen rechnen.

Wer in Sachen Schnitt-Technik keine Lust hat, Geld zu investieren, kann mit Programmen wie AudaCity auch ohne Englischkenntnisse ausgezeichnete Ergebnisse erzielen. Das Programm Audacity läuft mit deutscher Bedienoberfläche unter Windows, ist stabil und in der Szene weit verbreitet. Ein Download ist kostenfrei und via

Aufnehmen, Importieren von verschiedenen Quellen und Formaten, Versprecher finden und rausschneiden und selbst das Mischen von Musik und Sprache auf mehreren Spuren ist für Audacity kein Problem. So, damit genug der Werbung und wer weitere Fragen zu Audacity hat, kann Antworten dazu eventuell in diesem Bereich der Audacity-Homepage finden.
Die Frage „Wie lang darf ein Audiobeitrag überhaupt sein?“ lässt sich nach meiner Meinung nicht allgemein beantworten. Die Hörgewohntheiten sind geprägt durch den Rundfunk. „Und bist du noch so fleissig, nicht länger als 1.30“ ist die Regel nach der die meisten Rundfunkanstalten arbeiten. Das mag für das „Nebenbei-Medium“ Radio durchaus gelten. Bei Podcast-Beiträgen gilt das nicht.
Da spielt der Hörer eine wesentlich wichtigere Rolle. Denn durchschnittliche Aufmerksamkeit hängt neben den Hörgewohnheiten maßgeblich vom Interesse des Hörers ab. Ich wehre mich gegen dogmatische Obergrenzen die dann auch noch psychologisch nachgewiesen wurden.
Als Beweis für diese gewagte Aussage verweise ich auf die Menschen, die mit Freude in eine abendfüllende Wagner-Oper gehen und dafür viel Geld bezahlen.
Die Aufmerksamkeit des Hörers kann durch eine ansprechende Dramaturgie des Beitrages geweckt und manipuliert werden. Selbst inhaltlich spannende Themen können nach wenigen Minuten ermüden. Ein regelmäßiger Wechsel zwischen lauten und leiseren Passagen ist ein Stilmittel, ergänzt durch Geräusche, die Bilder im Kopf entstehen lassen können macht die ganze Sache spannender.
Natürlich hängt viel vom Sprecher ab – aber letztendlich ausschlaggebend ist der Inhalt.
Nur wenn der überzeugt, bleibt der Hörer aufmerksam. Da kann der Sprecher im Zweifelsfalle sogar lispeln oder durch andere lustige Sprachfehler gehandycapt sein – wenn der Inhalt stimmt bleibt der Hörer dran.
Das Unterlegen eines Musikbettes ist beliebt aber nicht ganz ohne Risiko. Zum einen droht die GEMA mit einer Rechnung, zum anderen stellt sich die Frage nach dem ‚was‘. Was passt thematisch, was passt zu ‚mir als Autor‘, was passt dem Hörer?
Denn über Geschmack lässt sich trefflich streiten. Und gerade bei Musikgeschmack gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Die Chance, den potentiellen Interesseten mit der falschen Musik zu nerven ist ziemlich hoch. Also Vorsicht.